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2018-10(Okt)-29; MeDIA-Maier beim Multivisions-Festival vom Fotoclub Kelvin91 in Uitikon bei Zürich Drucken E-Mail

Konstanz2 2017Kelvin18 Schnee ZuerichKelvin91 Multivisons-Festival 2018

In diesem Jahr wurde das Multivisions-Festival von Anfang Dezember 2017 auf Ende Oktober gelegt.

Auch deshalb, weil im letzten Jahr ein Wintereinbruch viele Gäste abgehalten hatte. Doch auch 2018 gab es wieder den ersten heftigen Schneefall und das erinnerte mich sehr stark an meine beeindruckende letztjährige „rutschige und feuchte“ Reise von und nach Zürich. (siehe unten)

 

Sonst hatte sich beim aktiven und umtriebigen Fotoclub Kelvin 91 nicht viel geändert. Da wir noch im Oktober waren, fehlten glücklicherweise die beleuchteten Christbäume im Vorführsaal. Auf die Schweizer Preise hatte ich mich schon eingestellt und obwohl der gleiche 4K Beamer von Sony wie im letzten Jahr nur 1500ANSI Lumen hatte, gab es diesmal kein Problem mit der Helligkeit bei der 6m breiten Leinwand. Allerdings seine 4K-Qualität konnte er mangels Content nur selten ausspielen. Überhaupt gab es einige Qualitätsunterschiede in den Präsentationen. Doch wer meine Blog-Berichte kennt der weiß, dass ich auf das letzte Quäntchen Fotoqualität keinen Wert lege, wenn die Geschichte bzw. die Botschaft stimmt und die Zuschauer von der Story gefangen genommen werden.

Das war aber leider wieder nicht der Fall!Kelvin18 Luana Kunz1

In der Mehrheit musste ich Bilderschauen sehen, bei welchen die gezielte Aussage des Künstlers fehlte.

  • Wir sahen meistens schöne Reisebilder z.b. aus Botswana, Namibia, Marokko, Sizilien, Tromsö, London oder von den Malediven.
  • Wir sahen viel Landschaft, einiges Details und auch viele Tiere wie z.b. in der Schau „Vögel“.
  • Wir sahen schöne Drohnenbilder wie vom ersten Stausee in der Schweiz, dem Klöntalersee und unendlich viele Videofahrten von den üppigen Mosaiken dreier italienischer Kirchen.
  • Wir sahen viele Videos und ein in O-Ton Videofilm "Stubete Sargans" zeigte einen Heimatabend von verschieden Trachtentänzen.

Diese Schauen waren meist mit landestypischer Musik unterlegt oder auch teilweise mit (unpassender) Filmmusik z.b. aus Herr der Ringe oder Titanic. Wie gesagt, das war die Mehrheit.

Dann gibt es ja noch eine kleine Minderheit, welche lustige Gesangstexte in Schweizerdeutsch benutzte. z.b. bei der Schau „Dr. Sidi“ wurden handgezeichnete Bilder zu einem gesungenen Text gezeigt, welcher mit einer arabischen Melodie an einen Frauenkauf und Kamelen erinnerte. Immerhin eine kleine Geschichte. In „Die Perle Siziliens“ klang ganz kurz etwas Kritik durch, als die Prachtbauten von Palermo gezeigt wurden als auch kurz die „Chaosseiten“. Das wäre dann noch Kelvin18 sonyVW320ausbaufähig gewesen. Im Ei-POT ging es im Schweizer Dialekt wahrscheinlich darum, was zuerst da war, das Ei oder die Henne und irgendwie gab es dann den Bogen zum iPad. Wahrscheinlich auch eine lustige Geschichte. Bei einer anderen Schau wird partiell ein Strandsandbild aufgelöst und es erscheint eine „Sandskulpturen“. Nur zwei Bilder, aber eine gute Anfangsidee, welche noch ausbaufähig wäre. Eine weitere Aussage könnte dann sein: Nichts ist für die Ewigkeit, die Skulptur hält ja nicht lange, ein Zeichen für unsere Vergänglichkeit, usw.

Perfekt war die Video-Dokumentation im TV-Stil über die „Fourth Bridge“, aber leider war der Sprecher, die Grafiken und einiges Bild- und Videomaterial vom Dokusender N24 entnommen und so ist die Eigenleistung um einiges geschmälert.

Aber die kuriosesten Bilder des Abends, welche geradezu nach einer Aussage, einer Botschaft riefen, waren die eines Autofriedhofes mitten im schwedischen Wald.

„Bastnäs“ ist ohnehin als „Kunstwerk“ deklariert, da hätte der Fotograf nur Kelvin18 Zuschauer1zum Spannungsfeld „Natur und Technik“ gezielt fotografieren müssen. Vermooste Wracks und zugewucherte Schrotthaufen schrien geradezu danach, als Objekte eines Kampfes definiert zu werden. Gezielte Überblendungen und gestaltete dritte Bilder hätte dieses Kunstwerk unterstützen können. Alles vom Menschen Erschaffene wird zerfressen und wieder dem Schoß der Mutter Erde einverleibt, es ist nur eine Frage der Zeit. In diesem Sinne bleibt auch wenig von unserem Hobby übrig, außer es ist fest in den Köpfen der Zuschauer verankert und daran müssen wir ständig arbeiten.

 

 

Und darum geht es doch! Unsere Kunstwerke sollen einen lang andauernden "bleibenden Eindruck" hinterlassen. Wenn dann noch unser AV-Dialog Leitspruch ".....ich habe etwas zu sagen und will das multimedial vermitteln......" beherzigt wird, dann ist das perfekte AV-Kunstwerk komplett.

 

 

Nachwort zu Bastnäs:

Unsere Autoren, auch die vom Schweizer Club Kelvin91, tun sich schwer über eine reine Dokumentation hinaus eine persönliche Aussage zu treffen. Entweder sie denken gar nicht darüber nach weil es nicht „üblich“ ist, oder sie sind gehemmt oder es fällt ihnen nichts dazu ein. Das ist auf jeden Fall ein Thema für ein Fotogruppen-Brainstroming. Bei mir sprudelten nur so die Ideen und einige muss ich hier anreisen:

Ein Thema könnte die Vergänglichkeit sein: Die Erhabenheit im Verfall zu dokumentieren. Die Ästhetik im AV-Kunstwerk ist ja ein Wert an sich, sie steht über technischen und politischen Debatten. Und die Bilder zeigen die Wahrheit, nämlich das Vergängliche aller menschlichen Entwicklung.

Ergänzt um das Thema Wandel: Das Auto wandle sich schon während seiner Lebenszeit, vom funktionalen Stück Technik zum Statussymbol. Hat es ausgedient, vollziehe sich der Wandel andersherum, „vom Wert in den Unwert“. Ein schöner Titel für eine Diaschau.

Zusammen mit dem Thema Tod und Friedhof: Es ist beeindruckend zu erkennen, wie sich die Natur der Karossen bemächtigt hat. Da sieht man Bäume, die durch den Unterboden in den Wagen eingedrungen sind, im Wachsen den Weg zwischen den Lenkradspeichen genommen haben, um dann irgendwie durchs Seitenfenster oder durchs Dach wieder herauszufinden. Autos sind zwischen Bäumen eingeklemmt und werden nie wieder losgelassen; Moose und Flechten bilden pelzige Überzüge für die Karossen und werden sie irgendwann zerfressen haben. Durch den Innenraum eines Oldtimers geistern Spinnweben, und man liest den „De luxe“-Schriftzug auf dem dreckigen Handschuhfach als stummen Hilfeschrei. Die Friedhofstimmung bei leichter Nässe, welche den Blättern und dem Blech Glanz verlieh hat man so ähnlich schon im Kopf.

Oder das Thema Protektionismus: Der Platz entstand wie viele andere in den 40er- und 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, weil Norwegen damals den Import von Autos verboten hatte, die Einfuhr von Ersatzteilen aber zuließ. So wurden Autos in Schweden zerlegt und in Teilen über die Grenze gebracht. Als das unsinnige Gesetz aufgehoben wurde, war die Geschäftsgrundlage für die Schrottplätze dahin, aber die Autos blieben.

Ein anderes Thema ist der Umweltfrevel: Öl, Rost, Lacke im Waldboden und keiner kümmert sich. Einfach seine menschlichen Ausscheidungen überall fallen und liegen lassen?.

Oder das Thema Kultursünde: Versündigung an der Kultur, Oldtimer als schützenwertes menschliches Kulturgut?

Oder ein anderes Gehirnspiel: Wir schreiben Dingen, auch Autos beim Betrachten menschliche Gestalt zu. Die Psychologie nennt das anthropomorphologische Assoziation. Und die symmetrischen Scheinwerfer gehören zu einem Gesicht wie die Nasenhaube in der Mitte.

 

Genügend Ideen, gezielt fotografiert und mit Geräuschen und Musik unterlegt, entstehen dabei neue Kunstwerke.

 

Übrigens haben André Teyck und Armand De Smet aus Belgien in Chemicaland beim www.Challenge321.org auch schon einen Autofriedhof sehr aussagefreudig und passend eingebaut und meine Phantasie für diesen Bericht damit natürlich auch angeregt. Deshalb ist es immer wichtig als ehrlicher Kreativer zuerst neugierig durch die Welt zu gehen, um Ideen zu sammeln, dann so viel und so gut wie möglich zu gestalten und dann die Botschaften so vielen Interessierten wie möglich zu vermitteln. Also liebe ich alle Informationen und AV-Veranstaltungen dieser Art und bin deshalb immer wieder gerne unter AV-Freunden.

 

Kelvin18 Luana Bier

  


 

2017-12(Dez)-11; MeDIA-Maier beim Multivisions-Festival 2017 in Uitikon / Schweiz von Kelvin91 Drucken E-Mail Bearbeiten

see1Uetikon ist nicht gleich Uitikonuitikon pano33

Es gibt einen Ort bei Zürich, direkt am Züricher See (siehe Bild) namens Uetikon. Leider fand das Multivisions-Festival 2017 vom AV-Club Kelvin 91 aber nicht in Uetikon statt, sondern im ca. 30 km entfernteren Uitikon bei Zürich. Auf diese Namensähnlichkeit bin ich natürlich prompt hereingefallen, habe es aber noch früh genug bemerkt, so dass ich pünktlich zum Veranstaltungsbeginn um 19:30 im Üdiker Haus in Uitikon (nicht Uetikon) sein konnte. Außer dem Namensproblem, gab es auch noch Neuschnee und Preise in Schweizer Franken die mich schockierten. Da verkaufte der Fotoclub, bestimmt ohne Gewinnabsichten, eine 0,3l Flasche Bier für 5,00 Franken ca. 4,30 Euro. Dafür war wenigstens der Eintritt frei in den schönen, mit projektionsfeindlichen, leuchtenden Weihnachtsbäumen geschmückten und damit leider nicht ganz dunklen Vorführraum.

Nachdem extra Werbung für den www.Challenge321.org gemacht wurde, konnten wir 15 Schauen von den Clubmitgliedern genießen. Es war in der Hauptsache bieder Hausmannkost, welche aber ein paar kulinarische Höhepunkte beinhaltet.

Zum Beispiel wurde aus der Zeit, vor der Empfängnisverhütung, in original Schweizer Sprache, die Geschichte von den "verschenkten Kindern" erzählt. Ein Lebenslauf, welcher unter die Haut ging, weil er sehr persönlich und gut bebildert war. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war ein Sprechgedicht von Udo Lindenberg zum Thema "Einsamkeit", welches sehr ruhige, melancholische Bilder hatte und auch schöne Nebelbildern. Diese spielten in einer Schau, über ein "Nebel"-Gedicht von Hermann Hesse, wieder eine Rolle. Dort war der Reimvers als Schreibtext festgehalten, was bei den Betrachtern dazu führte, dass zuerst der Text gelesen wurde und man dann anschließend die Bilder erfassen konnte. Besser wäre es gewesen, einen parallel gesprochenen Text von dem Gedicht einzubinden. Nicht schlecht fand ich auch die Idee von "Heute bin ich". Dort wurden verschieden menschliche Eigenschaften, durch naiv gezeichnete Fische dargestellt. Vielleicht kann man die Eigenschaften aber auch in anderen, fotografisch anspruchsvolleren, Bildern darstellen? Das wäre dann eine Weiterentwickelung. Eine interessante Darstellung war auch, als Theo Rohner die Seelöwen auf Helgoland sprechen lies. Beim "Besten Schweizer Dreieck" und dem Bild von einer Toblerone war klar, dass es sich um das Matterhorn handeln musste. Auch diese Bilderbuchgeschichte wäre mit einer Aussage noch ausbaufähig.

uitikon pano22Überhaupt fehlte es nicht an guten und außergewöhnlichen Fotografien, sondern oft an einer Pointe, welche mit nur wenig Aufwand hätte eingebaut werden können. Bei der "Harry Potter" Brücke aus Schottland wartete ich darauf genauso vergebens, wie bei den Drohnenaufnahmen von einem deutschen Liebherr-Kran. Hier müssten die Schweizer Fotokollegen etwas mehr aus sich herausgehen und auch originelle bis verrückte Umsetzungen wagen. Dass es an dieser kindlichen Eigenschaft aber oft fehlt, sieht man leider auch bei uns deutschen Autoren. Hier würde ich einfach empfehlen, öfters die Sendung mit der Maus anzuschauen und sich vor einer befürchteten Blamage nicht zu drücken. Denn wenn es die Phantasie anregt und unser Gehirn aktiviert, dann hebt es sich von jeder nur schön fotografierten Bilderbuchschau ab und bleibt in Erinnerung.

Aber darum geht es doch! Unsere Kunstwerke sollen einen lang andauernden "bleibenden Eindruck" hinterlassen. Wenn dann noch unser AV-Dialog Leitspruch ".....ich habe etwas zu sagen und will das multimedial vermitteln......" beherzigt wird, dann ist das perfekte AV-Kunstwerk komplett.

Über dieses Thema habe ich auch mit unserem alten Diapormafreund Urs Wohlwend gesprochen, welcher extra aus der Gegend um Bern zusammen mit Werner Hoffman von den Fototagen Münsingen angereist war.(http://photomuensingen.ch)  Auch sie hatten sich nicht vom Neuschnee abhalten lassen und die hohen Schweizer Franken-Preise überraschen ja eigentlich nur uns sparsame Schwaben. 

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http://www.kelvin91.ch/

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