2011-12(Dez)-21; AV Stumpfl investiert fünf Millionen Euro und plant eine Erlebniswelt Drucken

AV Stumpfl investiert fünf Millionen Euro und plant eine Erlebniswelt

Von http://www.nachrichten.at : WALLERN. Über ein Rekordjahr freut sich die Firma AV Stumpfl in Wallern. Der Umsatz des 70-Mitarbeiter-Unternehmens stieg auf 13 Millionen Euro. Der Firmenstandort wird nächstes Jahr erweitert. Geplant ist auch eine Erlebniswelt, die die Geschichte der Projektionskunst zeigt.

Stumpfl hat sich mit Effektsteuerungen von Bildern, Videos und Klängen für Themenparks, Multimedia-Installationen in Museen und Projektionswänden weltweit einen Namen gemacht. Die Exportquote liegt bei 90 Prozent.

Ein großes Projekt ist derzeit die Fußball-Erlebniswelt in der Allianz-Arena in München. „Diesen Auftrag haben wir bekommen, weil wir Stadien für die WM in Südafrika mit unserer Technik ausgestattet haben“, sagt Stumpfl. Auch zwei große Wasserparks werden aktuell von dem Wallerner Betrieb in Szene gesetzt. Ein iranisches Museum, in dem die Kriegsgeschichte aufgearbeitet wird, ist ebenfalls Kunde.

Wie die Bilder laufen lernten

Rund fünf Millionen Euro wird der Unternehmer nächstes Jahr in ein neues Elektronik-Kompetenzzentrum, Bürotrakt und Logistikzentrum in Wallern investieren. Der moderne, rund 120 Meter lange Bau soll architektonisch wieder überzeugen. „Ich möchte auch eine öffentlich zugängliche Erlebniswelt schaffen, die die Geschichte der Projektion zeigt“, sagt Stumpfl. Er hat eine Riesensammlung von alten und neuen Projektionsgeräten. Etwa besondere Exemplare der „Laterna Magica“. Die sogenannte Zauberlaterne war ein Vorläufer moderner digitaler Bildprojektion. Der Besucher soll Bilderwelten aus fünf Jahrhunderten erleben können.

Mit der Erweiterung des Betriebsstandortes wird der Mitarbeiterstand auf rund 80 erhöht. „Sofern ich die Mitarbeiter auch finde. Denn speziell am Land ist es schwierig, qualifizierte Leute zu bekommen“, sagt Stumpfl. Gesucht werde dennoch vor allem im regionalen Bereich.

Nur Jammern über den Fachkräftemangel helfe nicht. Deshalb engagiert sich Stumpfl für die Initiative „Handwerk mit Weltruf“ im Bezirk Grieskirchen, die erfolgreiche Unternehmen vor den Vorhang holt und Imagewerbung für die Region betreibt.

Stumpfl freut sich über das Rekordjahr und betont, dass die Erträge zu 100 Prozent wieder in die Firma und damit in die Erweiterung fließen. Wichtig sei auch die damit verbundene Verbesserung der Arbeitsplätze für die Mitarbeiter, betont Stumpfl.

 


 

Hier die "alte" Baugeschichte von www.AVStumpfl.com

 

Grün sein aus Überzeugung

Reinhold Stumpfl hat mit digitalen Steuergeräten und mobilen Projektionswänden den Markt revolutioniert. Was ihn erstaunt: Viele Firmen springen nun hektisch auf den Öko-Zug auf und geben sich einen grünen Anstrich, um so ihr Image aufzupolieren. „Für mich, der viel auf einem Bauernhof gearbeitet hat, den Hausverstand einsetzt und seine Arbeit aus Leidenschaft macht, gibt es seit jeher nur diesen einen Weg“, meint der begeisterte Bergsteiger und Naturmensch.

Schon 1998 plante er seinen Firmenkomplex in Wallern in Oberösterreich in Niedrigenergie-Bauweise. Damals war dieser Begriff für Neubauten noch weitgehend unbekannt. „Das macht eben einen wichtigen Teil unseres kommerziellen Erfolges aus, dass wir uns an die Gesetze der Natur halten“, so der Inhaber. Schon viele nationale und internationale Auszeichnungen hat er mit seinem Team eingeheimst.

Dennoch stand am Anfang der pure Eigennutz: „Für mich war klar: Wenn ich hier schon die meiste Zeit verbringe, möchte ich mich in angenehmer Umgebung wohlfühlen.“ Dass er diese auch mit den Mitarbeitern, für die er sich verantwortlich fühlt, teilen möchte, versteht sich für ihn ganz von selbst. Viele haben dabei maßgeblich mitentschieden, wie ihr „Reich“ gestalten werden sollte.

Ökologisch vom Scheitel bis zur Sohle

Die Grundlage bilden die Gebäudemauern mit ihren massiven Ziegeln, die großzügigen Glasfronten und viel Holz in der Fassade. Am Dach sorgen Sonnenkollektoren für Warmwasser, Photovoltaik-Solarzellen für Stromerzeugung. Eine brandneue Sonnenterrasse mit körpergerecht geformten Holzbänken wiederum dient zum Aufladen der Batterien der Belegschaft.

Im Hausinneren schlucken Akustikelemente in den Decken störende Geräusche und ermöglichen ruhiges Arbeiten. Das begeistert sogar inspizierende Arbeitsinspektoren. Die Böden in den Büros sind aus Naturholz, die Räume Licht durchflutet. Zum einen schaffen die Glasfronten Helligkeit, zum anderen steckt ein ausgeklügeltes Beleuchtungssystem dahinter. Ein derartiges Haus kann aber nur mit Klimaanlage funktionieren, wollten Kritiker Reinhold Stumpfl bremsen.

Überall sind Boden- und Wandheizungen installiert (auch in den Fertigungshallen!), die mit Erdwärme aus dem Grundwasser gespeist werden. Damit ist es möglich zu heizen oder abzukühlen, je nach Winter- und Sommerbetrieb. Dieses Heiz-Kühlsystem garantiert ein angenehmes Raumklima und spart erheblich Energiekosten.


Ein spezielles Belüftungssystem verschafft den rauchenden Köpfen in den Büros frische Luft. Ein zentraler Luftbrunnen erzeugt in den Produktionshallen die gleiche Wirkung. Da es kaum zu bakteriellen Belastungen kommt, haben Mitarbeiter wenig mit Infekten zu kämpfen.

Vor dem Gebäude sprudeln seit dem Jahr 2000 die Fontänen eines Brunnens, die auch im Winter nicht versiegen. Reinhold Stumpfl: „Wasser ist Leben; fließendes Wasser gefriert nicht. Nur an der Oberfläche wachsen dann im Winter bizarre Eisskulpturen, die Aufsehen erregen. Passanten und Besucher schwärmen jedenfalls von der beruhigenden und inspirierenden Wirkung des plätschernden Elementes auch bei Minusgraden."

Reinhold Stumpfl weiß ganz genau: Erfolgreiches Teamwork mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen, die Top-Position zu verteidigen, ist nur unter optimalen ökologischen und humanen Bedingungen zu schaffen.