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2010-12(Dez)-05; MeDIA-Maier bei der Bezirksfotoschau Rhein-Neckar 2011 im Schloß Neckarhausen Drucken E-Mail

Um es gleich vorweg zu nehmen:

Es gab keine digitale Diaschauen zu sehen!


Trotzdem war meine Anreise nicht umsonst, denn schließlich gab es anregende Gespräche und ich konnte alte Bekannte begrüßen. Ausrichter war die Fotogruppe Edingen im Heimatbund e.V.

neckarhausen_schlossWas mir bis dahin nicht klar war, dass eine Bezirksfotoschau entweder eine
Bilderausstellung oder mangels Ausstellungsfläche, eine Diaschau
sein kann. Nun ist mir auch klar, warum der Schwerpunkt auf der Einzelfotografie lag und nicht in der Gestaltung einer Diaschau, die ich bis jetzt jedes Mal bemängeln musste. Es kommt einfach darauf an, was der Produzent für ein Ziel verfolgt und wenn das heißt: "Ich will Einzelbilder in Ruhe ansehen können", dann hat das natürlich nichts mit einer dramaturgisch richtig gestaltetet Präsentation zu tun.

Trotzdem war es für mich überraschend wie wenig Fotoclubs im Rhein-Neckarraum von der Existenz des darauf spezialisierten AV-Dialog e.V. etwas wussten. Auch unser Zusatz „Verein für audiovisuelle Kommunikation“ bedurfte in den meisten Gesprächen einer Erklärung. Warum das so ist habe ich nicht eindeutig erkennen können. Oft sind es aber Clubs, die nicht im DVF sind und abgeschottet von einer übergeordneten Vereinsstruktur nur ihr „eigenes Ding“ durchziehen wollen.  

In der Chronik des DVF bzw. VDAV steht:

Aus Hamburg wird gemeldet: „Beim dritten Anlauf hat es geklappt, das Hamburger Tonbildfestival DIAPORAMA 1975, das vom 4. - 6. April über eine diesmal wirklich internationale Bühne ging, war in Quantität und Qualität in diesem Jahr anderen internationalen Veranstaltungen ebenbürtig............
In Frankfurt wird 1975 der Diaporama Club gegründet. Vorsitzender ist Siegfried Remann......
Der Verbandstag 1979 befaßte sich in einer Reihe von Sitzungen mit anstehenden Problemen, hier vor allem mit der Begrenzung der Einsendezahlen. Korporative Mitgliedschaft für „Minolta-Club- Deutschland“ sowie den „Diaporama-Club e.V“.........
Von den Fotofreunden Worms e.V. wird die „1. Bundestonbildschau“ vorbereitet und am 18. Oktober in ihrer Stadt vorgeführt. Die Übernahme von Tonbildschauen/Diaporamen in die Bundesdiaschau 1980 hatte den Zuschauern zu viel abverlangt. Deshalb kann diese „Uraufführung“, die der Verband in einem Zweijahresrythmus zu wiederholen gedenkt, nur eine Bereicherung als „dritte Säule“ der klassischen Veranstaltungen sein.........
Der Jubiläumsverbandstag 1983 folgte hergebrachten Regeln, d.h. Berichte des Präsidiums und der Rechnungsprüfer sowie die obligatorische „Entlastung“. Die Referate „Diaporama und Tonbildschau“ sowie „Technischer Leiter“ sollen bei den folgenden Wahlen unbesetzt bleiben.........
Zum 2. Mal gelangte eine „Bundestonbildschau“ 1988 zur Durchführung, in diesem Jahr in Albstadt. Als Ausrichter sind die „Fotofreunde Ebingen e.V.“ zu nennen. 43 Tonbildschauen von 22 Autoren mußten juriert werden, 13 verblieben mit 20 Arbeiten. Albstadts Oberbürgermeister Hans Pfarr eröffnet die Schau mit dem Bonmot: „War’s schön gestern, oder habt ihr Dias gesehen!?“, wohl wissend, wie wenig dieser Spruch auf die Vorführung anwendbar war.....
Die Bundesdiaschau war kaum verklungen, als sich die Diafreunde zu einer neuen Veranstaltung auf Verbandsebene rüsten durften: „Die DIAPO 1990“ (Zwei Jahre später in „Dia-AV-Festival“ umbenannt) am 27. und 28. Oktober in Eislingen. Dem „Fotoclub Eisligen“ oblag es, einen Querschnitt durch die Arbeiten bundesdeutscher Diaporama Autoren in einer Gala-Vorstellung zu demonstrieren....
Der Diaporama-Club International im VDAV wird 1993 das Diaporama-Festival des Verbandes ausrichten........
Nach einjähriger Vorbereitungszeit präsentierte der Fotoclub Herzogenaurach mit Dieter Hagen als Initiator im November das Deutsche Dia-AV-Festival. Interessierte Fotoamateure aus allen Teilen Deutschlands versammelten sich im Don-Bosco-Haus in Herzogenaurach. Die drei Dia-AV-Spezialisten Kurt Henn vom Diaporama Club International, Dan Buruleanu aus Timisoara/ Rumänien und Jan Jacobs bestimmten aus 40 eingereichten Arbeiten 21 für die Gala- Vorführung.........
Das Deutsche-Diaporama-AV-Festival 1993 wird am 24. April im Festhaus in Worms eröffnet. Ausrichter ist in diesem Jahr der Diaporama Club International e.V. im DVF. Die Jury vergibt Medaillen und Urkunden für Mehrprojektorenschauen (3-4 Projektoren) und Zweiprojektorenschauen.........

Der Wille „über den Tellerrand hinauszuschauen“ ist oft gar nicht vorhanden. Das Wissen bekommt man ja aus Fotozeitschriften und aus dem Internet. Leider fällt mir an dieser Stelle jedes Mal auch die mangelnde Zusammenarbeit des AV-Dialog e.V. mit dem DVF ein. Ich hatte mich dort schon einmal als „AV-Beauftragter“ registrieren lassen und es gab auch einen Diaporama-Beauftragten. Das letzte deutsche Diaporama-Festival des DVF (ehemals VDAV)  war, glaube ich, in Worms 1993. Wieso liegt dem DVF nichts mehr daran zu erfahren, wie man seine hervorragende Fotografien exzellent in Szene setzten kann, indem man die Bilder in eine spannende (digitale) Diaschau einpackt? Auch die einfache Vergabe der heiß begehrten FIAP-Punkte erscheint beim DVF nicht als Argument.

Da sind die Vereinsführungen gefragt, die anders als die Ortsvereine, nicht ihr eigenes Süppchen kochen dürfen, sondern die den offiziell Auftrag haben über den Tellerrand hinauszuschauen und Kontakte und den Wissensaustausch zu suchen.


Eine weitere interessante Diskussion beim anschließenden Essen war das von mir angestoßene Thema "Jugendarbeit in den Fotoclubs". Dies ist sogar in den Satzungen der Vereine verankert, auch in der vom AV-Dialog e.V. Nach heftiger Diskussion stellte sich für die Teilnehmer die Frage: 

Ob es überhaupt sinnvoll ist mit aller Kraft Jugendliche zum Fotoverein zu bringen
?

neckarhausen_eingangEine sehr interessante Frage, wenn man weiß wie schwierig die Jugendarbeit ist und welchen Zeitaufwand es bedeutet sich auf die Stufe der Jugendlichen einzulassen und ständig für informative Unterhaltung zu sorgen. Einige waren der Meinung, dass man sich eher auf das „Mittelalter“ konzentrieren sollte. Also die 30-40 jährigen, die nach erfolgreichem Berufseinstieg und Studium, nach erfolgreicher Familiengründung und Hausbau, wieder etwas mehr Muse und Geld für ein Hobby haben. Auf diese Altersgruppe kann man sich etwas mehr verlassen und die Abschätzung der Erwachsenen was für sie wichtig und gut ist, macht eine Vereinszugehörigkeit dauerhafter. Disziplin, Eigenverantwortlichkeit, Entscheidungsfreude, Gelassenheit, Vereinstreue, Zielstrebigkeit und die finanziellen Mittel, sind Eigenschaften, welche man bei der Gruppe der 30-40 jährigen eher antrifft. Wenn also die Nachrücker aus diesem Altersbereich das kompensieren was biologisch ausfällt, dann haben wir einen Fortbestand der deutschen Diaporama- und Fotoclubs. Ein interessanter Ansatz der Satzungsänderungen nach sich ziehen würde und meine Vorschläge zur Jugendgewinnung eigentlich überflüssig macht. Als Gegenargument fällt mir momentan nur folgender Sachverhalt ein:

Wenn wir es nicht schaffen die Jugend für kreative Ausdrucksformen frühzeitig zu gewinnen, dann wird es im späteren Alter schwieriger sein und es werden auch kostbare gestalterische Jahre verloren gehen. Die kreative Jugend sucht sich ein anderes Betätigungsfeld und ist ggf. zu fest eingefahren um später auf die Fotografie und das Diaporama zu wechseln.
Hier nun einige meiner typischen Selbstauslöserfotos und mein ketzerische Satz:

Fotografieren ist keine große Kunst. das machen die Kameras schon von alleine, aber die Zusammenstellung zu einer spannenden HDAV-Show verlangt nach individueller Kreativität..

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Hier meine Stichworte aus der Diskussion zur "Jugend-Gewinnung" vom www.HDAV-Blog.de Eintrag vom 14.03.2010

  • Jugendliche habe es nicht nötig sich in einem Verein zu binden und Verantwortung bzw. Vereinsaufgaben zu übernehmen und wollen es deshalb auch nicht
  • Jugendliche können aus einem Überangebot von Medien aussuchen
  • Jugendliche haben keine Technik-Hemmschwelle wie sehr viele ältere Videofreunde
  • Jugendliche werden mit medialen Möglichkeiten überfrachtet
  • Jugendliche mögen keine Oberlehrer und Besserwisser
  • Jugendliche wollen genauso wie alle anderen, Anerkennung für ihr Werk
  • Jugendliche Spontanität und Unerfahrenheit wird in den Altherren-Clubs zerredet und niedergemacht
  • Undiplomatische Kritik zerstört das Interesse am Vereinsleben
  • Klugscheißen und Selbstherrlichkeit sind keine guten Argumente zur „Jugendförderung“
  • mit Spiel und Spaß sind Jugendliche immer zu begeistern (auch Erwachsene)
  • Wenn die Idee und die kreative Umsetzung passt, kann die Qualität nachträglich vermittelt werden.
  • Lieber 10% Qualität und 90% Einfallsreichtum, wie anders herum.
  • Schöpferkraft und Phantasie können auch spielerisch entwickelt werden.
  • Fun und Schulterklopfen sind die wichtigsten Argumente zur „Jugendgewinnung“
  • Internet, soziale Netzwerke, SMS und Videoportale, sind Bereiche in welchen die Anerkennung gesucht und auch gefunden wird.
  • Man darf nicht warten bis die Jugendliche kommen, sondern sie müssen vorsichtig dort abgeholt werde wo sie stehen, und zwar vom medialen Umfeld her als auch von der geistigen Reife
  • Man muß als Verein im Internet, in den sozialen Netzwerken, auf Videoportalen, präsent sein.
  • Vor allem die soziale Netzwerke wie auch die Fach-Foren müssen belegt werden.
  • Ideen und Kreativität entstehen nicht, wenn prüfungsähnlich Qualitätsregeln in den Vordergrund geschoben werden.
  • Jugendliche sprühen vor Ideen was wir in den Videoportalen oder bei den vielen Kurzfilmfestivals zu sehen bekommen.
  • Nicht sein "eigens Süppchen kochen", sonder offen, gezielt und integrationswillig den Kontakt engagiert suchen.
  • Überzogen Qualitätsansprüche setzten die Einstiegshürden sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsenen zu hoch.
  • Diskussionen über filmische Grundregeln sind der Ideenfindung nicht förderlich.
  • Erzeugter Druck durch unnötige Vorgaben behindert den freien Geist.
  • Mediale Anarchie kann Künstler beflügeln und befreien
  • Ideenentwicklung ist das am Meisten vernachlässigte Thema in den altmodischen Vereinen
  • Jugendförderung bedeutet Kreativförderung und nicht Qualitätsteigerung
  • eindeutige "Anfängerfehler" werde nur von Anfängern gemacht. Eine Entwicklung aus Eigeninteresse bringt automatisch eine Qualitätsverbesserung mit sich.
  • Computer und kostenlose Software fördern den Einstieg in kreative Mediengestaltung
  • Ein Handy beinhaltet schon fast alle notwendigen AV-Medien, wie Foto, Ton, Film, Internet-Recherche, etc.
  • Handy-Festivals können Jugendliche begeistern und zum Hobby bringen
  • Mit LAN-Partys zum Thema AV-Gestaltung wird auch die Teamfähigkeit gefördert
  • Über Internet und LAN können gemeinsame Projekte erarbeitet werde, nicht nur da können die Alten von den Kids lernen.
  • Gestaltung und Dramaturgie entstehen auch durch viele gute und schlechte Beispiele
  • Lehrer sind mediale Multiplikatoren, also sind sie zuerst zu begeistern
  • Kreismedien- und Landes-Medienzentren sind wichtige Anlaufstellen um unser Hobby bekannt zu machen.
  • Ferienangebote der Clubs führen bei guter pädagogischen Durchführung zu "Jugendgewinnung"
  • Jugendcamps gibt es sowohl für PC-Freaks als auch für BMX-Biker usw. aber nicht für Multimedia, Video, Fotografie, usw.