www.MeDIA-Maier.de » www.HDAV.BLOG » 2010-03(März)-10; Die GBV und die Einstellung zu erfundenen Szenen bei ihren Erlebnis-Schauen
 

HDAVSHOP einfache Suche

MeDIA-Maier HAUPTMENÜ

2010-03(März)-10; Die GBV und die Einstellung zu erfundenen Szenen bei ihren Erlebnis-Schauen Drucken E-Mail

Die GBV und die Einstellung zu erfundenen Szenen bei ihren Abenteuer-Erlebnis-Schauen

Ich erlebe es in der Zwischenzeit nicht mehr sehr oft, dass ich bei Diaschauen in Form eines Abenteuer-Erlebnisberichts als Zuschauer ins Gesicht hinein angelogen werde, aber nur weil ich nicht mehr in Abenteuer-Erlebnisschauen gehe. Es ist für mich unerträglich wenn ein Fotograf oder sogar ein Journalist mir seine erfunden Erlebnisse als "Wahrheit" und als "selbst erlebt" verkaufen will. So oft wie die Abenteurer schon knapp mit dem Leben davon kamen, so oft wie sie kurz vor dem Verdursten standen oder so oft wie sie fast von Rebellen erschossen wurden, so oft kann es einfach keine glücklichen Zufälle geben. Auch die ständigen, oberlehrerhaften und penetranten Belehrungen z.B. über einen bösen Aggressor, welcher schwache Länder besetzt, halte ich als mündiger Bürger, der noch alle Sinne beieinander hat, für eine Frechheit. Glaubt der Vortragende tatsächlich, dass ich seine Vorbehalte gegen den unrechtmäßigen Besetzter nicht sofort verstehe? Was sollen dann die ständigen Wiederholungen? Ich bin doch nicht blöd! Aber genauso würde ich mich fühlen wenn ich besagte Schauen bis zum Ende angeschaut hätte und nicht in der Pause gegangen wäre.

Um es hier nochmals klar zu sagen: Ich habe nichts gegen frei erfunden Geschichten, Hollywood liefert uns ständig wunderbar sehnswerte und spannende Beispiele, aber ich habe etwas dagegen wenn ich vom Diareferent als dumm und unmündig verkauft werde, indem er mich belügt, wenn er schwört bzw. behauptet alles sei authentisch und wirklich so passiert.

 

Es gibt sogar eine Gesellschaft für Bild und Vortrag e.V., welche sich als Berufsverband der Diareferenten sieht. Ihr Ziel ist es, das Medium „Diavortrag“ und die Zusammenarbeit zwischen den Referenten und Veranstaltern zu fördern. Dies gelingt durch regelmäßige Rundschreiben, die Herausgabe eines Kataloges, die Veranstaltung der Internationalen Vortragsbörse und durch jährliche Mitgliederversammlungen.

Die GBV besteht derzeit aus gut 50 Mitgliedern, die meisten sind Diareferenten, die das Medium „Diavortrag“ zu ihrem Beruf gemacht haben. Die GBV begrüßt grundsätzlich die Aufnahme neuer Mitglieder. Sie werden vom Vorstand der GBV berufen.

www.gbv-diavortraege.de

 

Die Stellungnahme von 2008 der GBV zu nachgestellte Szenen in Live-Vorträgen

Die Mitgliederversammlung 2008 der GBV hat aus gegebenen Anlass beschlossen, bis zur Mitgliederversammlung 2009 einen Ehrenkodex für GBV-Mitglieder zu erarbeiten, der nicht nur für solche sondern auch für andere Streitfälle klare Regeln formuliert, die dann in die Satzung der GBV aufgenommen werden sollen. Diese Satzungsänderung soll dann die Basis für die Regelung zukünftiger Problemfälle bilden. Bis dahin hat der Vorstand der GBV folgendes Statement formuliert:

Eine besondere Stärke der live vorgetragenen Multivisionen – egal ob sie digitale Bilder oder Originaldias verwenden - ist ihre Authentizität. Der Autor wendet sich live, zum Anfassen nahe und mit Augenkontakt unmittelbar an sein Publikum. Diese Authentizität der Berichterstattung und die daraus resultierende Glaubwürdigkeit der Aussage zusammen mit dem Vertrauensvorschuss des Publikums sind hohe Güter unseres Mediums, denen sich die GBV als Berufsverband eng verpflichtet fühlt.

Eine frei inszenierte Geschichte ist eine neue Spielart in unserer Branche, die als eine andere künstlerische Form angesehen werden kann. Die GBV lehnt es allerdings grundsätzlich ab, inszenierte Geschichten als journalistische Realität zu verkaufen. Wir erwarten von unseren Mitgliedern, daß sie Veranstaltern und Publikum klar und unmißverständlich auf fiktive und inszenierte Passagen hinweisen.

Ähnlich wie die Literatur zwischen Belletristik und Sachbuch unterscheidet, muß für den Veranstalter und Zuschauer eindeutig gekennzeichnet sein, ob es sich um einen Tatsachenbericht oder eine fiktive Geschichte handelt.

In der Satzung der GBV gibt es bisher keine Richtlinien, die sich mit dieser Thematik beschäftigen und anhand derer sich entscheiden ließe, wann ein Mitglied gegen die Interessen des Verbandes verstößt. Wir werden im Vorstand der GBV solche Richtlinien diskutieren um sie in unsere Vereinssatzung aufzunehmen.

Es bleibt von großer Wichtigkeit festzustellen, dass das Verhalten einzelner Referenten keinerlei Rückschlüsse auf das Medium insgesamt erlaubt. Die GBV bleibt der Authentizität der Berichterstattung, der Glaubwürdigkeit der Aussage und dem Vertrauensvorschuss des Publikums auf das Engste verbunden und wird ihr Möglichstes tun, diese Grundlagen unserer Branche zu wahren.