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2007-12(Dez)-06; MeDIA-Maier beim Video-und Filmclub Heilbronn im BDFA Drucken E-Mail

hn-video-herrenGeht es noch verbohrter?

 

 

An diesem verregneten Donnerstag wollte ich mir ein paar gute Filmgeschichten anschauen und besuchte deshalb den Video-und Filmclub Heilbronn. Zuerst wurde über die Weihnachtsfeier referiert. Eine Diskussion gab es kaum, der erste Vorsitzende sagte seine Meinung und alle stimmten zu. Wir sahen danach einige Film-Beiträge und ich hatte auch schon das ein oder andere zur Diskussion beigetragen als einer der "alten Hasen" erklärte, er hätte ein paar Fotos von der Weihnachtsfeier, aber da es nur Fotos sind könne das Raumlicht anbleiben !?!?!?!?!

Wie bitte, was soll das bedeuten? Warum sollen bei den Beamerfotos andere Regeln gelten als bei den Videos? Ich widersprach natürlich erwartungsgemäß (eventuell wollte er mich auch nur provozieren, was ihm ja gelungen ist) und erklärte, dass es keinen Unterschied zwischen Bilder und Videos gebe. Dem wiederum widersprach sofort der erste Vorsitzende indem er behauptete, er sehen keinen Unterschied bei den projektierten Standbildern mit Raumlicht und bei den gleichen Bildern im Dunkeln. Ich erwiderte das es dafür physikalische Gesetzte gebe die für beide Medien gelten und das der Kontrastumfang vom schwärzesten Schwarz auf der Leinwand und vom hellsten Weiß bestimmt wird, was aber die Videoherren abwiegelten und mich zur Ruhe ermahnten!

Es ist unglaublich mit welcher Verbohrtheit die meisten grauhaarigen Casablanca-Herren ihr Hobby betreiben. Kritik ist zwar offiziell erwünscht, doch kritische Kritik verträgt dann keiner. Für Neues ist man von vornherein verschlossen und wenn einem etwas nicht ins Konzept passt, dann wird es kollektiv zerredet in die Lächerlichkeit gedrängt oder "unlösbare" Barrieren herbeiinterpretiert. Die Wörter „Dia“ oder „Fotografie“ sind bereits so stark negativ belegt, dass es egal ist in welcher Aufmachung die daher kommen, sie werden nie als gleichwertiges Medium akzeptieren werden. Wenn sich in einem Bild nichts bewegt dann ist es in deren negativen Sinne „fotografisch vereist“, "leblos" oder „tot“.

 

 

Keiner dieser Herren hat es jedoch auf das 2. internationale Kurzfilmfestival vor Ort und nur einer auf das www.HDAV-OPEN-AIR.de geschafft. Dort hätten alle die Vorteile einer HDAV-Schau vor Augen geführt bekommen, auch wenn sie es anschließend nie zugegeben hätten, dass der Wechsel zwischen Dynamik und Statik ein gestalterisches Ausdrucksmittel ist, welches alle Sinne positiv ansprechen kann, und dass ein berechtigte Mischung aller Medien eine Steigerung in der Aussage zulässt.

Alle Medien haben ihre Einsatz-Berechtigung und ihre medienspezifischen Vorteile!

 hn-video-schmidt

Und genau so sollte man sie meiner Meinung nach einsetzte. Filme dann, wenn sich etwas dynamisch schnell im Bildauschnitt verändert. Bilder dann, wenn man das Auge im Bild gezielt auf etwas hinführen also wandern lassen will. Auch zusätzlicher O-Ton kann gestalterisch wertvoll eingesetzt werden, doch dazu war eine lapidare Aussage aus der Runde, dass die Dia-Leute keine Probleme mit dem Ton haben weil sie ja gar keinen mit ihrem Fotoapparat aufnehmen könnten! Mein Verweis auf das neue ZOOM-H2 mit OKM2 wurde als unqualifizierte Produkt-Eigenwerbung niedergeschmettert.

 

Leider muss ich mittlerweile zu dem Schluss kommen, dass in den alten Vereins-Köpfen keine übergeordnetes mediales Zusammenwachsen stattfinden kann. Zu verbohrt und zu engstirnig wurden die Vereinsmitglieder erzogen. Die Technik ist bereits, wie von mir prophezeit, längst zusammengewachsen und es werden weitere Universalgeräte wie die Canon Powershot TX1 mit multimedialen Eigenschaften in höchster Qualität folgen.

Was wir jetzt bräuchten sind junge, interdisziplinär denkende Künstler, die mit Hilfe der profanen Technik kreative Kunstwerke erschaffen.

 

 

Diese Entwicklung findet fern von den deutschen Videoclubs im Internet und auf den vielen Kurzfilmfestivals statt. Und kreativ bedeutet hier nicht zwangsläufig kommerziellen Erfolg, Entscheidungskriterien welche wiederum viele Multimedia-Festivals in der Vorjurierung ansetzten.

Fotoclubs denken auch noch engstirnig!

Auch in den Vereinsköpfen der AV-Vereine, findet nur langsam ein Umdenken statt. Selbst dort ist in einigen Clubs das Video nach wie vor "verpönt". Dabei ist z.B. der AV-Dialog ein freier und unabhängiger, gemeinnütziger Verein zur Förderung der "Projektionskunst", z.B. der Diaschau als künstlerisches Ausdrucksmittel sowie zur Förderung und Wahrnehmung kultureller Belange. Er bildet eine Gemeinschaft von Freunden auf der ganzen Welt die sich bei Gestaltung und Präsentation von Diaporamen, DirectAV, HDAV´s, Dia-AV's, Tonbildschauen und sonstigen Projektionen gegenseitig anregen und fördern.

Grundlagen der Zusammenarbeit ist die Absicht der Mitglieder: "Ich habe etwas zu sagen und will das multimedial vermitteln" 

Ausgangsbasis ist das stehende Bild, welches dort wo es sinnvoll ist (Dynamik, Bewegung, schnelle Abläufe, Interviews, etc.), durch bewegte Bilder ergänzt werden kann.

Wie gesagt, rein technisch gesehen sind ja beide Welten bereits zusammengewachsen und bis in ein paar Jahren wird jede gute Videokamera noch bessere Einzelfotografien machen können als heute schon und anders herum natürlich auch.

  • Gemeinsamkeiten bei den Hardwarethemen sind: Leinwände, Lautsprecher, Audiotechnik, Beamer, Vortragstechnik, Licht, Surround-Sound, Stative, Mikrofone, Objektive, Taschen, etc. 
  • Gemeinsamkeiten bei der Gestaltung: "sequenzielle Fotografie", Vertonung, Einsatz von Profi-Sprechern, Einbau von O-Ton, Roter Faden, Storybord, Dramaturgie, Steigerung, etc. sind Gemeinsamkeiten die Synergien in sich bergen.
  • Gemeinsame Softwarethemen: HDR, Musikbearbeitung am PC, Videobearbeitung, Errechnung von Video-Dateien, Codec´s, Erstellung von DVD, Authoring-Programme, Datenfluss, etc.
  • Ja selbst die leidigen "rechtlichen" Thema wie:
    Urheberrecht, Vorführrecht, Nutzungsrecht, Gema, Bildrechte, etc. sollte allen "Projektions-Künstler" gleichermaßen vertraut sein.  

Deshalb nochmals meine Grundeinstellung:

Die Technik der Präsentation ist sekundär, entscheidend ist die Botschaft, die mit einem geeigneten Medium produziert und präsentiert wird!