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2014-03(Mrz)-10; MeDIA-Maier und die "Missernte" (Bad Taste&Trash) vom Heilbronner Kurzfilm-Festival Drucken E-Mail

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Schlächter Geschmack

Artikel aus der www.echonews.de vom 09.03.2014

 
Schlächter Geschmack
Steven Zuleger/Oedheim und Achim Maier

Riesenwurm. Auf eine durchzechte Nacht folgt das böse Erwachen − und die Gewissheit: Etwas stimmt nicht. Ein Blick in die Hose zeigt: Wo früher das männliche Geschlechtsteil war, räkelt sich nun ein fleischfressender Riesenwurm. Da hätte Mann halt auf das nächtliche Stelldichein mit einer halbverwesten Zombiedame verzichten sollen.

Übertreibung. "Tripper Core", der zehnminütige Film rund um die wahrhaft ungeheuere Geschlechtskrankheit war einer von 16 Beiträgen auf der "Bad Taste & Trash"-Kurzfilmnacht im Complex 23 in Heilbronn. Zwei Stunden lang wurde am Donnerstagabend auf der Leinwand gequält, getötet und verstümmelt. Was grausam klingt, erzeugte beim 40-köpfigen Publikum aber eher befreites Auflachen als ängstliches Schlottern: Denn die internationalen Gewaltszenen waren völlig übertrieben dargestellt, und das Kunstblut floss in unglaublichen Strömen. Also: mehr Komödien als Gruselfilme.

Low-Budget. Alle Szenen wurden von Hobbyfilmern mit einfachen Mitteln produziert. "Jedes Jahr rufen wir auf, Amateurfilme jeder Art bei uns einzureichen", erklärte der Untereisesheimer Achim Maier, Mitveranstalter des Abends. Für das Film-Sharing-Festival im Sommer im Heilbronner Mobilat finden unter den 600 Beiträgen mehrmals Vorausscheidungen statt. "In Mainz und Stuttgart haben wir dem Publikum mehrere Dutzend Streifen gezeigt. Mit roten Karten konnten die Leute zeigen, welche Beiträge sie nicht gut fanden. Und genau diese durchgefallenen Filme zeigen wir heute."

Subkultur. "So ein Filmfestival ist cool", sagte Marc Weckenmann. "Hier sieht man Inhalte fern des Mainstreams. Als Hobbyfilmer interessiert mich, was mit wenig Geld auf der Leinwand möglich ist." Felix Bomay aus Neudenau-Herbolzheim lobte die Kreativität der Filme: "Stets geht es um eine lächerliche Form der Gewalt, umrahmt wird das Ganze aber immer von einer anderen Geschichte."

Zitate. Wer genau hinschaute, entdeckte so manchen Verweis auf die großen Filme im Splattergenre: Wiederholt zeigte der makabre Humor aus Peter Jacksons Frühwerk "Brain-dead" seine widerliche Fratze. Und an anderer Stelle versuchte ein völlig neben sich stehender Hinterwäldler vergeblich, seine Kettensäge in Gang zu bringen. Wohl dem, der auf dem Heimweg von der Salzstraße niemandem mit einem wettergegerbten Ledergesicht begegnete.

Schlächter Geschmack Schlächter Geschmack
Marc Weckenmann und Stefanie Kern aus Heilbronn fanden’s cool. Fotos: Hagmann/ privat
Nina Frese aus Crailsheim und Felix Bomay aus Neudenau-Herbolzheim. Fotos: Hagmann/ privat

 

 
 
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